Kunsttherapie ist eine Therapieform, in der sich der Dialog zwischen Therapeut und Patient vor allem über den kreativen und bildnerischen Ausdruck erschließt und die gesprochene Sprache in den Hintergrund rückt.
Das Malen von Bildern oder das Arbeiten mit Ton bietet den Patienten die Möglichkeit, sich mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen auseinander zu setzen, ohne dies in Worte fassen zu müssen.
Da es Kindern und Jugendlichen oftmals schwer fällt, über sich selbst und ihre Probleme zu sprechen, hat sich die Kunsttherapie als Therapieform innerhalb der Kinder- und Jugendpsychiatrie sehr bewährt. Durch die Gestaltung werden Entwicklungsprozesse angeregt, welche die Selbstheilungskräfte und das Selbstbewusstsein der Kinder fördern.
Jedes Bild, das entsteht, wird positiv aufgenommen. Im Gegensatz zur Schule findet keine Bewertung statt und es gibt keine Noten, wodurch eine Steigerung des Selbstwertgefühls der Kinder ermöglicht wird.
Die Kunsttherapie dient damit der Ich-Stützung und Ich-Stärkung. Neben den inhaltlichen Aussagen der Bilder und gestalteten Skulpturen gibt die Art und Herangehensweise an den gestalterischen Prozess einen Einblick in die Entwicklungspsychologie des Kindes und damit wichtige Hinweise für die Diagnostik und die weitere therapeutische Behandlung.
Kunsttherapie bietet Kindern und Jugendlichen verschiedene Möglichkeiten und Wege, Entwicklungsschritte nachzuholen, verloren gegangene kreative Fähigkeiten wiederzuentdecken und neue Ansätze zur Lösung ihrer Konflikte zu finden, damit es zu einer angemessenen Alltags- und Lebensbewältigung kommen kann.